Potosi

Von , 30. September 2013 03:07

30.09.13 – 30.09.13

Eigentlich wollten wir mit dem etwas abenteuerlichen Ferrobus während acht Stunden durch die wunderschöne Gegend von Sucre bis Potosi zu tuckern. Da dieser Bus auf Schienen aber nur dreimal pro Woche fährt und nur für 25 Personen Platz hat, mussten wir Morgens um halb Sieben unseren Plan spontan ändern. Es warteten nämlich bereits über 20 Personen in einer Schlange vor dem Ticketoffice und obwohl uns der liebe Bahnhofvorsteher liebend gern vor allen Einheimischen ein Ticket verkauft hätte, lehnten wir dankend ab und fuhren dafür in drei Stunden mit einem Localbus in die höchstgelegene Grossstadt der Welt.

Cerro RicoPotosi liegt auf über 4000 Meter über Meer und ist vor allem durch den nahgelegenen Cerro Rico – der reiche Berg – berühmt. Der verhalf der Stadt mit seinen Silberminen gegen 1611 zu grossem Reichtum, bei dieser höchst riskanten Arbeit liessen aber bislang auch geschätzte acht Millionen Menschen ihr leben. Heute wird noch Zink, Zinn und Blei abgebaut und nach wie vor – obwohl verboten – wird ein grosser Anteil der Arbeit von unter 18-Jährigen verrichtet. Es herrschen widerliche Umstände, 12-Stunden-Schichten ohne Essens- oder Trinkpausen und die Arbeiter werden auch höchstens 50 Jahre alt… Die Hauptattraktion in dieser Stadt ist auch eine solche Tour in die Minen, wir entschieden uns jedoch dagegen, einerseits, weil wir aus dem Leid der Arbeiter keine Sensation machen wollten, andererseits, da wir durch das Feedback von anderen erfuhren, dass diese Tour nicht wirklich ein Zuckerschlecken ist, mit staubiger, stickiger Luft bei teilweise 40 Grad, Dunkelheit und auf Knien durch Stollen kriechend… Etwas geholfen hat uns auch der angekündigte Streik, der uns dann nach nur einer Nacht aus Potosi und dem wirklich sehr gemütlichen und freundlichen Hostel Eucalyptus flüchten liess. Gemeinsam mit Beth und Billie, die wir in Rurrenabaque kennen gelernt und hier wiedergetroffen haben, und neu Elouise aus Australien machten wir uns auf den Weg zu unserer letzten und wohl kältesten Station in Bolivien, in die Salzwüste Uyuni.

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