Kerinci Valley & Padang

Von , 6. Juni 2013 12:42

23.05.13 – 05.06.13

In Padang organisierten wir uns noch für dieselbe Nacht einen Transport in die 130km entfernte Kerinci Region. Wir fuhren acht Stunden von Technomusik begleitet ins kleine Bergdorf Kayu Aro, wo uns Patrick und Esther Morgens um vier mit Bier und Kafi Willkommen hiessen.

Gunung KerinciUnser Family Homestay lag direkt am Fusse des malerischen Gunung Kerinci, dem höchsten Vulkan Sumatras (3805m). Von weiten Teeplantagen, Zuckerrohr-, Mais-, Chili-, Kohl- und Spinat-Feldern umgeben ragt er wie ein Gugelhopf in den Himmel. Am Morgen war er meist wolkenfrei, danach zog langsam ein Wolkenmeer auf, das sich am Nachmittag entleerte und sich bei untergehender Sonne in ein zartes Rosa und Orange verfärbte.Aus den Nachbarsdörfern erklangen die Rufe der Muezzins, Hunde bellten, Heuschrecken zirpten. Klingt alles sehr idyllisch, wäre es nicht so schweinekalt gewesen :). Und dass uns auf 1500m auch nur das übliche indonesische eiskalte Mandi zur Verfügung stand, machte die Situation nicht viel gemütlicher. Aber zum Glück hatten wir ja unseren Fön :).

Pflutschnass im ZielDas Ziel der meisten Touristen, die sich in diese Gegend verirren, ist die Besteigung des Gunung Kerinci. Wir aber waren wegen Patrick und Eshter hier, die sich auf Grund von Patricks ethnologischer Feldforschung über die Kerinci-Kultur für einige Monate hier oben eingerichtet haben. Gemeinsamen unternahmen wir einige Ausflüge. Wir nahmen einen Anlauf zum Danau Gunung Tujuh, dem höchstgelegenen Kratersee Südostasiens, mussten die Wanderung jedoch wegen dem strömenden Regen abbrechen. Die zweite Wanderung zum Danau Belibis, zu einem See mit einer schwimmenden Insel, zogen wir trotz Regen durch und waren dann aber auch pflutschnass bis auf die Unterhosen.

HuehnliDank Een, einem lokalen Guide, der vor allem Patrick bei seinen Forschungen untertützte, kamen wir auch noch in den Genuss, den Zuckerrohr-Schleckwürfel-Herstellungsprozess zu besichtigen, hinter die Kulissen einer Teefabrik zu spienzeln, mit indonesischen Pfadfinderinnen den Wald zu erkunden und bei einer Probe einer lokalen Gamelan-Gemeinschaft, eine traditionelle, aus dem javanesischen stammende Musik, mitzulauschen. Auf den lokalen Märkten deckten wir uns jeweils mit frischen Nahrungsmitteln ein. So frisch, dass es fünf Sekunden vor Kauf teilweise noch geflattert und gegackert hat und das Innenleben zu Hause selbst entfernt werden musste :). Auch hier lernten wir wieder neue leckere Sachen kennen, zum Beispiel Bengkoang, ein saftiges, süsslisch schmeckendes Knollengemüse, und Bandrek, ein würziges, chai-ähnliches Heissgetränk, das in diesen kühlen Temperaturen einfach göttlich war. ErupsiDank Patrick und Sili hat auch der Umsatz an Bintang und Garuda-Peanuts in den letzten Tagen um ein Vielfaches zugenommen :). Am zweitletzten Tag durften wir dann auch noch ein spezielles Naturereignis miterleben. Erupsi Gunung Kerinci. Der Vulkan bricht im Vierjahres-Takt aus, 2013 sollte es wieder soweit sein und es war tatsächlich so: Eine Eruption mit einer 600m hohen Atompilzwolke. Im nahegelegenen vulkanologische „Institut“ liessen wir uns dann noch die seismographischen Aufzeichnungen erklären :).

PadangNach knapp zwei Wochen verliessen wir das kalte Bergland wieder Richtung Padang, wo wir uns von Asien verabschiedeten und die lange Reise nach Südamerika starteten. Erneut haben wir in Indonesien Unglaubliches erlebt, gesehen, gegessen, kennen gelernt und immer noch nicht genug davon :). Wir freuen uns aber auch auf einen kompletten Szenenwechsel und eine neue Welt in Südamerika. Bis dahin liegen zwar noch etwa 36 Reisestunden vor uns, aber wir haben ja Zeit… 🙂

 

 

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