02.01.12 – 04.01.12
Da wir noch einige Tage Zeit hatten, beschlossen wir nochmals Richtung Norden zu reisen und uns die Kong Lo Caves, 7 km lange Flusshöhlen, anzuschauen.
Mit dem Localbus ging es nach Tha Khaek, was bereits ein kleines Abenteuer war. Wenn alle Sitzplätze besetzt sind, ist der Bus aber noch lange nicht voll. Auf Plastikschemmeln, die im Gang aufgestellt werden, können sicher nochmals 10 Personen platziert werden. Der Bus wurde dann auch noch vollgepackt, mit allem, was man halt so braucht. Unsere Rucksäcke fanden auf dem Dach neben einem Mofa und einem Esstisch ihren Platz. Nach 2 Stunden Fahrt hielten wir in einem kleinen Städtchen und etwa 10 Verkäuferinnen mit Fleischspiessen, Eier und sonstigen, manchmal undefinierbaren Sachen kämpften sich in den Bus um ihre Ware zu verkaufen. In Savannakhet mussten wir zweimal den Bus wechseln, obwohl unserer eigentlich direkt nach Tha Khaek fahren sollte, und nach 4stündiger Verspätung kamen wir dann doch noch am Ziel an.
Tha Khaek ist noch verschlafener und hat noch weniger zu bieten als Pakse. Wir mieteten uns ein Motorrad, mit welchem wir die 200km zu den Kong Lo Caves fuhren – also erneut mehrere Stunden auf einem Motorrad! Einmal mehr war es eine Fahrt durch wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft, an badenden Wasserbüffeln, Fussball spielenden Schulkindern, Brücke blockierenden Schweinen oder einfach nur massiven Bergen und weiten Feldern vorbei. Weniger schön war dann der platte Reifen, den wir mit 90km/h eingefangen und zum Glück ohne Sturz überstanden haben. Wir gönnten uns dann ein etwas edleres Bungalow in der Sala Hin Boun Lodge und holten unser verpasstes Weihnachtsessen mit zwei Flaschen richtig gutem Wein nach.
Am nächsten Morgen fuhren wir die letzten Kilometer bis zum Höhleneingang, mieteten uns einen Holzkahn mit 2 Guides und durchquerten die Kong Lo Caves. Man tuckert zuerst ins schwarze Nichts, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnten und man die Stalaktiten und Stalagmiten, die Felsformationen oder die riesige Hallen bestaunen konnte. Auf der anderen Seite der Höhle legten wir eine kurze Kaffeepause ein, bevor es wieder auf dem gleichen Weg zurückging.
Nach gut 3 Stunden Höhlenforschung ging es zurück nach Tha Khaek, wo wir nochmals eine Nacht verbrachten und am nächsten Tag den Weg nach Bangkok suchten.
28.12.11 – 01.01.12
Von den Inseln ging es zuerst nochmals für eine Nacht zurück nach Pakse, bevor wir am nächsten Morgen den 3-tägigen Töffli-Loop durch das Bolaven Plateau starteten. Das Bolaven Plateau liegt in einem Vulkangebirge und bietet neben unzähligen Tee- und Kaffeeplantagen, Minoritäten-Dörfer und Kratern vor allem viele Wasserfälle. Leider eignete sich keiner für ein erfrischendes Bad, welches wir uns wegen den Temperaturen sehnlichst gewünscht hätten. Ein Teil des Loops führt über den alten Ho-Chi-Minh-Trail, welcher früher als Versorgungsweg zwischen Nord- und Südvietnam diente. Nach langen, holprigen, hügligen, staubigen und schlussendlich für unsere Füdlis ziemlich schmerzhaften Stunden schwörten wir uns, nach dem Loop so schnell nicht wieder auf ein Mofa zu sitzen. Zudem wollten wir eigentlich im letzten Drittel des Trails am Katamtok Wasserfall den Sonnenuntergang geniessen und übernachten, leider war ausgerechnet hier das Resort nicht mehr vorhanden! Wir mussten also weiter über Stock und Stein und als sich die Sonne längst verabschiedet hat fanden wir am Tad Hua Khon endlich was zu Essen und ein Bett. Ob dieses Resort wirklich noch offiziell in Betrieb war oder nicht wissen wir nicht, es sah nämlich ziemlich verwahrlost aus.
Am zweiten Tag ging es weiter zum Tad Lo, wo wir Danielle, Hill und Maïder kennen lernten und uns für den nächsten Tag in Pakse verabredeten, um gemeinsam Silvester zu feiern. Am letzten Tag fuhren wir zurück nach Pakse und trafen uns wie verabredet im Jaidee. Dort wurden wir aber kurz vor Mitternacht rausgeworfen, da der Besitzer wohl selber feiern wollte. So rutschten wir halt auf unserem Hostel-Balkon mit unseren Nachbarn Gaelle und Christopher bei einer Dose Cola ins neue Jahr.
23.12.11 – 27.12.11
Pakse ist ein verschlafenes Städtchen am Ufer des Mekongs. Viel gab es nicht zu sehen oder zu tun. Wir verbrachten Heiligabend auf unserer gemütlichen Veranda im Sabaidy2Guesthouse und freuten uns, die Stimmen unserer Familien wieder einmal zu hören. Zur Feier des Tages gönnten wir uns dann noch eine Flasche vom „besten“ laotischen Wein, welchen wir aber nach einem Schluck ungetrunken ausleeren mussten.
Wir verliessen Pakse Richtung Si Phan Don, die 4000 Mekong-Inseln, und entschieden uns für die ruhigere Insel Don Khone, um dem angeblichen „Ballermann“ auf Don Det zu entfliehen. Es gibt auf beiden Inseln keine asphaltierten Strassen, erst seit Kurzem 24 Stunden Strom und ganz viele Hühner und Schweine. Per Velo erkundeten wir Don Khones Sehenswürdigkeiten – eine verrostete Lok aus der Kolonialzeit und den Somphamit Wasserfall – und pedalten dann über die alte Eisenbahnbrücke nach Don Det, ums uns das dortige Treiben genauer anzuschauen. Don Det war genauso relaxed wie Don Khone, hatte aber dafür eindeutig die besseren und chilligeren Lounges. Nach einer Nacht auf Don Khone entschieden wir uns also umzuziehen, hüpften in ein Boot, dass uns direkt vor Siamphone’s Guesthouse brachte und machten es uns dort in einem Bungalow gemütlich, welches gleich neben unserer Lieblings-Lounge, der Pai in Lao Bar, lag. Dort verbrachten wir ein paar faule Tage mit guter Musik, lustiger Begleitung und gutem Essen bevor wir wieder nach Pakse zurückreisten
17.12.11 – 19.12.11
Im Bokeo Natur Reservoir ca. 2 Stunde von Huay Xai entfernt, wartete ein weiteres Abenteuer auf uns: The Gibbon Experience. Die Gibbon Experience ist ein Naturschutzprojekt zur Erhaltung des laotischen Urwaldes und der darin lebenden Gibbon-Affen, verbunden mit Abenteuertourismus, d.h. Trekken, auf den quer durch den Urwald gespannten Stahlseilen hin- und herzippen und im Baumhaus übernachten.
Nach einem kurzen Einführungsfilm im Office fuhren wir zu einer abgelegenen Hütte, welche nur mit Allradjeep und auf Trampelpfaden erreichbar war. Dort erhielten wir unser „Gstälti“, wurden in kleinere Gruppen aufgeteilt und erhielten die letzten Instruktionen. Wir taten uns mit Shirley (84!) und ihrer Tochter Shaundelle zusammen und wurden von unseren beiden lokalen Guides Lu und Vay durch das Dickicht gejagt, bis wir vor der ersten Zipline standen. Karabiner und Rolle sicher einhängen und los ging’s. So sausten wir in über 150 Metern durch die Luft und genossen das Gefühl des Schwebens und den atemberaubenden Ausblick über den laotischen Urwald. Die nächsten Tage verbrachten wir abwechselnd mit Zippen – die längste Zipline war 400 Meter lang –, Trekken – zwischen den Ziplines musste man zwischen 20 und 40 Minuten durch den Dschungel wandern – und Natur geniessen.
Geschlafen wurde jeweils 20 Meter über Boden in einem Baumhaus, das nur über Zipline zu erreichen war. Unseres hatte die beste Aussicht, so genossen wir am Morgen bei einer Tasse Kaffee den Sonnenaufgang und beobachteten, wie sich die Nebeldecke über den Baumwipfeln langsam auflöste.
Das Essen wurde von den Guides über die Zipline ins Baumhaus geliefert und war jedes Mal köstlich. Nach Einbruch der Dunkelheit ergaben sich bei einem Glas Lao-Wein lustige und spannende Gespräche mit unseren Baumhausgenossinnen, bevor wir uns unter dem dicken Moskitonetz in unser Bett verkrochen. Gibbons haben wir leider keine gesehen, wir sind jedoch der Meinung, am zweiten Morgen welche singen gehört zu haben. Ein absolut phantastisches Erlebnis, das uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.
15.12.11 – 16.12.11
Da die Strassen zwischen Luang Prabang und Huay Xai in katastrophalem Zustand sein müssen, wird die Reise per Slowboat mit Übernachtung in Pak Beng empfohlen. Da wir beide das Bööteln eine gemütliche Art des Reisens finden, buchten wir die Tickets und tuckerten zwei Tage lang auf ausrangierten Autositzen durch den Mekongdschungel, vorbei an Fischern, badenden Mönchen und versteckten Dörfern flussaufwärts nach Huay Xai.
10.12.11 – 14.12.11
Laos ist im Vergleich zu Vietnam viel ruhiger und gemütlicher. Bei der Einreise hält man mal erst ein Schwätzchen mit dem Zöllner über gute und schlechte Guesthouses, es herrscht kaum Verkehr auf den Strassen, man hört selten eine Hupe, ab 23 Uhr ist alles wie ausgestorben und man muss sich schon fast auf leisen Sohlen ins Guesthouse reinschleichen. Wir haben uns schnell an das gemächliche Tempo angepasst und genossen die Tage im charmanten Luang Prabang sehr. Was uns besonders freute: Die von uns heiss geliebte Joma Bakery aus Ha Noi gab es auch hier und so begann unser Tag jeweils mit einem feinen Kafi an der Sonne.
Die Altstadt von Luang Prabang liegt zwischen dem Mekong und dem Nam Khan auf einer Halbinsel und gehört – wie so vieles – zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir checkten für die nächsten Tage im Wat That Guesthouse ein und gewöhnten uns schon in der ersten Nacht an die klackende Wasserpumpe, das schreiende Nachbarskind und den krächzenden Gockel, der sich jeweils in der Tageszeit irrte. Wir erkundeten das Städtchen per Fahrrad, erklommen 328 Treppenstufen um vom Berg Phu Si die Aussicht über Luang Prabang zu geniessen, genossen nach einem faulen Tag ein Lao Fondue in der Dyen Sabai Lounge, einer versteckten Oase am anderen Ufer des Nam Khan, füllten an der Foodstreet unsere Teller (und Bäuche) mit Leckereien für umgerechnet 1 Franken und beendeten den Tag jeweils mit einem Spaziergang durch den Nightmarket.
Am vierten Tag mieteten wir uns ein Mofa, mit dem wir zu den wunderschönen Kuang Si Wasserfällen fuhren. Der Ausflug zu den Pak Ou Caves am folgenden Tag war – abgesehen von der Mofafahrt (inkl. 2 platten Reifen) durch die schöne Landschaft und die unterhaltsame Bootsüberfahrt zum Höhleneingang – dann eher enttäuschend.
Am letzten Tag trafen wir zufälligerweise noch Simone und Katharina, die wir vor 3 Monaten im Zug nach Ulaan Baatar kennen gelernt haben, und verabredeten uns zum Znacht und Gutenachtbier, bevor wir am nächsten Tag per Slowboat über Pak Beng nach Huay Xai aufbrachen.