Yangtse River Cruise

Von , 31. Oktober 2011 18:01

22.10.11 – 26.10.11

Fuchur - MS DragonZum Abschluss unserer Tour durch das Reich der Mitte gab es nochmals eine gewaltige Portion China. Wir buchten eine Yangtse-River-Tour auf einem Drachenboot, das wir liebevoll Fuchur tauften, und tuckerten in gemütlichen 4 Tagen flussaufwärts durch die berühmten Schluchten des drittlängsten Flusses der Welt. Was wir im Vorfeld nicht ahnten: Fuchur hatte ausser uns nur Chinesen an Board. So zogen wir manche Blicke auf uns und mussten einmal mehr für Urlaubfotos posieren. Zudem erlebten wir erstaunte Gesichter, da auch wir mit den Chopsticks umgehen konnten und die Essenshäppchen nicht im Saal umherschleuderten.

Excursion Lesser Three GorgesDie letzten Tage waren sehr gemütlich und erholsam, wir kamen viel zum Lesen, Träumen und Schlafen. Wir wurden jeden Morgen von Jerry, unserem Cruise-Guide, über Lautsprecher geweckt oder jeweils zum Lunch, Dinner oder zur Exkursion-Besammlung gebeten. Und nachdem es die ersten Tage wieder eher neblig und nass war, durften wir am letzten Tag sogar auf unserem privaten Balkon noch ein paar Sonnenstrahlen geniessen. Das Essen war ebenfalls ausgezeichnet und wir konnten uns nochmals so richtig die Bäuche vollschlagen.

Fuchur hat uns einen netten Abschied von China beschert, wir freuen uns nun aber auf ein neues Abenteuer und nehmen die Reise Richtung Vietnam in Angriff.

Xi’an

Von , 30. Oktober 2011 12:18

In Xi’an legten wir nur einen kurzen Zwischenstopp ein und besuchten dabei die berühmten Terracotta Warriors und die etwas weniger bermühmten Tombs of the Emperor Jinbin.

Terracotta WarriorsDie lebensgetreuen Figuren der Terrakotta Armee rund um das Grab des Herrschers Qin Shi Huang wurden erst 1974 von Chinesischen Bauern entdeckt und sind insofern imposant, wenn man bedenkt, dass sie über 2000 Jahre alt sind und mit welcher Sorgfältigkeit jeder Krieger oder Wächter und jedes Pferd seine eigenen Züge erhielt. Jede Figur ist einzigartig und hat keinen Doppelgänger und bis heute ist erst ein geschätzter Drittel der ganzen Armee ausgegraben. Dennoch blieb der Wow-Effekt beim „achten Weltwunder“, wie es gerne genannt wird, aus und wir waren nicht ganz so beeindruckt, wie wir uns vielleicht erhofft haben.

Auch den Ausflug zu den Tombs of the Emperor Jingdi, gemäss Lonely Planet ein verstecktes Juwel unter den Sehenswürdigkeiten in Xi’an, zählen wir nicht zu den Highlights unserer China-Reise.  Im unterirdischen Museum waren Teile der Ausgrabungen (Krieger, Wächter, Töpfe, Kutschen, Pferde, Schweine, Hunde, Hühner etc.) ausgestellt und in den nachgebauten Stadttoren konnte man Teilstücke der alten Mauern besichtigen – oder erraten. Wir hatten jedoch ein bunt zusammengemixtes Reisegrüppchen, weshalb der Ausflug doch ganz lustig und unterhaltsam war.

Tibet

Von , 26. Oktober 2011 06:59

Mit der Qinghai-Tibet-Bahn, der höchstgelegenen Bahn der Welt, ging es von Chengdu aus in 40 Stunden nach Lhasa. 80% der Strecke liegen über 4000 Meter ü.M., der höchste Punkt bei 5072 Meter ü.M., da kamen wir bei zu hastigen Bewegungen doch ab und zu aus der Puste. Die Landschaft war vor allem nach Golmud einmal mehr wunderschön und wir tuckerten gemütlich durch die Gras-Steppen, an verschlängelten Flüssen und verschneiten Bergen vorbei Richtung „Dach der Welt“.

In Tibet ist es nach wie vor nicht erlaubt, ohne Guide zu reisen. Wir wurden von Tenzin begleitet und erhielten von ihm sehr viele interessante und wertvolle Informationen über Region, Politik, Geschichte und Religion. Wir haben auch dank ihm fünf wundervolle Tage genossen.

Potala PalaceDie ersten beiden Tage verbrachten wir in Lhasa. Der Jokhang Tempel, der mitten im Stadtzentrum Lhasas liegt, gilt als heiligster Ort Tibets. Pilger umrunden betend und Gebetsmühle schwingend den Tempel im Uhrzeigersinn und durchqueren auf der so genannten Kora den Barkhor, das bekannte Souvenir-Quartier. Das eigentlich Wahrzeichen Lhasas ist aber der Potala Palace, der ehemalige Hauptsitz und Winterpalast des Dalai Lamas. Von den über 1000 Räumen ist nur ein kleiner Teil zur Besichtigung zugängig, für die man genau 1 Stunde Zeit erhält.

Ausserhalb von Lhasa besuchten wir das Drepung Monastery und das Sera Monastery, wo wir uns genügend Zeit liessen, um uns die unzähligen Wächter an den Eingangspforten, die Wandmalereien, die Stupas und die Buddhas anzusehen, den Duft der Butterkerzen und Räucherstäbchen durch die Nase gehen zu lassen oder einfach nur das Treiben der Mönche und Pilger zu beobachten. Das veranlasste einen Mönch sogar dazu, die einheimischen Pilger aufzufordern, nicht so hastig durch die Räume zu springen und Geld hinzuwerfen, sondern sich ebenfalls mehr Zeit zu nehmen und sich mit Herzen den Gebeten zu widmen

Gebetsfahnen-VerkaeuferDie nächsten Tage fuhren wir auf dem Friendship Highway Richtung Shigatse, der zweitgrössten Stadt Tibets. Auf dem Weg lag der wunderschöne, stahlblaue Yamdrok Tso, den wir zuerst vom Kambala-Pass (4794 Meter) und danach aus der Nähe bestaunten. Ein zweiter See bleibt uns wohl eher dank dem kleinen Gebetsfahnen-Verkäufer in Erinnerung, dem wir nicht widerstehen konnten, zwei Gebefahtsfahnen abkauften und er dafür zuckersüss für ein Foto posierte. Vor Gyantse besuchten wir das Pelkhor Chöde Monastery, das für seine 9-stöckige Pagode mit insgesamt 77 kleinen Nischen und Kappellen voller Buddhas, Statuen und sonstigen Figuren bekannt ist. In Shigatse besichtigen wir das Tashilunpo Monastery, der Potala Palace für Shigatse, wo wir all die Eindrücke noch ein letztes Mal auf uns einwirken liessen.

Erneut konnte uns ein ganz spezieller Teil Chinas sehr begeistern. Die Landschaft war atemberaubend, märchenhaft und wunderschön und die Klöster, Paläste und Tempel haben uns durch ihre Authentizität beeindruckt. Hier wird nicht billig renoviert oder für den Massentourismus hergerichtet, sondern sorgfältig restauriert und möglichst im Originalzustand erhalten. So sieht man zwar vergilbte Farben oder riesige Löcher in den Wandmalereien, was uns aber ganz gut gefallen hat. Auch den x-ten Present- oder Future-Buddha haben wir mit Bewunderung betrachtet.

Tashilunpo MonasteryTibet hat sich durch den Einfluss der Chinesischen Politik in den letzten Jahren ziemlich stark verändert. Sicherlich haben Reisende vor dieser Zeit ein noch „echteres“ Tibet erlebt. So sind wir gespannt, ob wir es in ein paar Jahren nochmals in diese wunderschöne Region schaffen und welche Veränderungen sich dann zeigen werden. Wir hoffen jedoch, dass der einzigartige Charakter noch möglichst lange erhalten bleibt.

Die Mongolen und die Mongolei

Von , 21. Oktober 2011 18:01

Dieser Rückblick auf unsere zwei Wochen Mongolei schildert meine persönlichen Eindrücke und Empfindungen und beinhaltet nur absolut ernst gemeinte und unumstössliche Tatsachen, teilweise unterlegt mit ein bisschen Humor, oder umgekehrt – Silvio

Die Mongolen sind Zwerge. Richtig kleine Zwerge, sogar Säbi ist grösser als die meisten männlichen Mongolen, was ja so einiges bedeutet. Daran haben sich sogar die mongolischen Pferde angepasst, die sind alle so klein gewachsen dass ich mit meinen Füssen eine Schleifspur in der mongolischen Steppe hinterlassen habe als wir einmal so einen Ausritt einem armen Pferdchen angetan haben.

Die 2.2 Millionen Mongolen lassen sich in zwei Gruppen aufteilen. Diejenigen die in der Hauptstadt Ulaanbaatar – 1 Million Einwohner und auch oft nur UB genannt – zwischen modernen Wolkenkratzern, Kloster/-ruinen, sowjetischen Schand-Blockhäusern und mongolischen Jurtenzelten ein Leben führen wie es in jeder europäischen Grossstadt geführt wird, und diejenigen die es nicht tun (der Rest eben). Es gibt eigentlich nur noch eine zweite Stadt mit mehr als gefühlten 1000 Einwohnern. Es ist dies die Stadt Erdenet welche ihr Wachstum der grössten Kupfermine Asiens verdankt.  

Die Nicht-UBler sind im 3monatigen Sommer auf immer gleich bleibenden Strecken als umherziehende Kuh-, Schaf-, Ziegen- und oder Pferdenomaden hauptsächlich mit Winterspeck anlegen beschäftigt und natürlich mit dem Abbrechen der Jurten,40 Kmweiterziehen und wieder Aufstellen der Jurten; was halt so ein Nomadentum mit sich bringt. Die Energievorräte für den ach so bald wieder einkehrenden Winter (es gibt keine Zwischenjahreszeiten, nur Sommer und Winter) müssen in dieser äusserst kurzen Zeit angefressen werden. Deshalb ist die derbe mongolische Fleischküche extrem fetthaltig und bei denjenigen Touristen gefürchtet, welche den sicheren Hafen der westlichen Speisen in UB verlassen und sich wagemutig in die wunderschöne weite Mongolei hinaus wagen, sei es in den hohen Norden in die Berge oder in den tiefen Süden in die Wüste Gobi.

Die nicht UB Mongolei ist auch deshalb ein einziger riesiger Albtraum für Vegetarier, weil Gemüse vielerorts nicht angebaut wird (wir erinnern uns, kurzer Sommer und Zack – gefriert der Urin beim Pinkeln wieder) und aufgrund des spärlichen Lebensmittelverteilnetzes nicht wirklich verfügbar ist. Bei den schlechten Strassen, die sowieso nur als Pisten bezeichnet werden und eigentlich nicht einmal diesen Begriff verdienen, weil sie so katastrophal schlecht, wirklich übel sind – und ich habe Strassen in Nepal, Zambia und Frankreich befahren, habe also so ziemlich niedrige Strassenqualitäten zum vergleichen – würde das ganze Grünzeugs auch sicherlich verwelkt sein bevor es von UB her kommend an seinem Bestimmungsort ankommen würde. Lustigerweise ist das bei uns so bekannte mongolische BBQ – ich denke für viele von uns sogar der mongolische Exportschlager schlechthin – in der Mongolei gänzlich unbekannt und nur in UB als Touristenattraktion existent. Da hatte wohl mal wieder ein schlauer Marketingmensch eine glorreiche Idee.

Apropos gute Idee: Im mongolischen Staatsfernsehen habe ich erfahren dass die mongolische Regierung eine solche hatte. Die Mongolei ist sehr reich an Bodenschätzen, hauptsächlich an riesigen Kupfer- und Kohlevorkommen. Nach jahrelangen Verhandlungen mit ausländischen Investoren wird in kürze das neu wohl weltweit grösste Kupferminenwerk in der Mongolei entstehen. Dieses Mal soll die ganze Bevölkerung von der Ausbeutung des heimischen Bodenschatzes profitieren und nicht wieder der grösste Teil des Geldes in die Taschen der ausländischen Firmen und einheimischen Politikern verschwinden. Sehr löblich diese Absichtserklärung der Regierung. Doch hier kommt eben die glorreiche Idee betreffend der Umsetzung. Es wird nun eine neue Börsenkotierte Betreiberfirma für diese künftige Mine gegründet und jeder Mongolische Bürger soll vor dem IPO Aktien im Wert von mehreren tausend US Dollar erhalten. So könne dann jeder frei entscheiden ob er die Aktien verkaufen oder zwecks Gewinnsteigerung behalten will. Nun gut denke ich mir, schöne Absicht, doch ich stelle mir dann schon die Frage wie das rein praktisch/infrastrukturtechnisch funktionieren soll in einem Land wo ausserhalb der Hauptstadt keine einzige Toilette mehr existiert, permanente Stromversorgung Glückssache ist (auch in UB), Strassen mehr Löcher als unser Emmentaler haben, Lesen und Schreiben vielerorts nicht „gebraucht“ wird, die Pest – ja, der schwarze Tod der bei uns im Mittelalter für eine ziemliche Dezimierung der Bevölkerung verantwortlich war – immer noch nicht ausgerottet wurde und über 90 Prozent der Bevölkerung vermutlich nicht einmal weiss was eine Börse ist. Ehrlich gesagt wäre ich mir nicht mal sicher dass wir so eine Geschichte bei uns hinkriegen würden. In derselben Sendung  hat sich dann auch der dafür zuständige Minister zu dieser Problematik geäussert, allerdings eher in der Richtung, dass man das Problem erkannt habe und nicht wirklich dass man einer Lösung nahe sei. Säbi und ich hoffen dennoch dass sie es irgendwie hinkriegen, denn der grösstenteils bitterarmen Bevölkerung kann man dies einfach nur gönnen.

Denn obwohl wir fast ausschliesslich mit unserem nur mongolisch sprechenden Fahrer, unserer deutsch sprechenden Dolmetscherin und den üblichen Verdächtigen (Hello Hello Wanna Buy Souvenirverkäufern und Hotelrezeptionistinnen) kommunizierten und beim ohnehin schon spärlichen Kontakt mit den mongolischen Indianern – wie die Nomaden von unserem Fahrer liebevoll abschätzig genannt wurden – aufgrund unseren nicht vorhandenen mongolischen Sprachkenntnissen auch kein wirklicher Austausch zwischen unseren Kulturen stattfinden konnte, kriegten wir die oft genannte unbedingte mongolische Gastfreundschaft zu spüren; obschon sie nicht viel besitzen sind sie bereit dies zu teilen.

Dieses Land, welches sich in jüngerer Geschichte zwischen den beiden Grossmächten Russland und China irgendwie behaupten konnte, sich nun so langsam aber sicher aus dem Vakuum löst welches nach dem Kollaps der Sowjetunion entstand und den Wechsel in eine richtige Demokratie ohne Blutvergiessen geschafft hat, fasziniert uns auf eindrückliche Art und Weise. Die Mongolei hat uns in Ihren Bann gezogen mit ihren atemberaubenden Landschaften welche von knochentrocken bis saftig Grün einfach alles bieten. In Kombination mit der interessanten Geschichte – und den z.T. noch existierenden Schauplätzen der Geschehnisse – eines Landes welches unter Dschinghis Khan ein Reich von Peking bis nach Vaduz in Anspruch nahm (ihnen ging die Eroberungspuste aus in Liechtenstein – oder so), selbst aber oftmals von unterschiedlichen fremden Herren unterjocht wurde und letztmals erst vor knapp 80 Jahren bei den stalinistischen Säuberungen zehntausende ermordete Mönche und Intellektuelle zu beklagen hatte (nebenbei wurden auch unzählige Klöster dem Erdboden gleich gemacht und tausenden Buddhistischen Figuren die Hände abgehackt und die Augen ausgestochen, danke Stalin) hat sich dieses riesengrosse Land für uns als ebenso grosse Reiseschatztruhe entpuppt.

Mongolei – wir kommen wieder…

Chengdu und die Pandas

Von , 21. Oktober 2011 15:34

Giant PandaChengdu ist eine weitere chinesische (Millionen)Kleinstadt, von der wir aber ausser unserem gemütlichen Hostel Sim’s Cozy Garden und der Panda-Aufzuchtstation nicht viel gesehen haben. Sili hat sich in Lijiang einen üblen Pfnüsel eingefangen, der zuerst auskuriert werden musste.

Die Pandas in der Research Base of Giant Panda waren zum knuffeln süss. Wir konnten die Pelztierchen beim Frühstück-Spektakel beobachten, was sehr amüsant war. Sie büscheln sich mehrere Eukalyptus-Blätter zurecht und verschlingen diese genüsslich. Einige faulenzten aber auch einfach nur auf einem Stein herum. Am liebsten hätten wir uns zu ihnen gesetzt und mitgemacht – sowohl beim Faulenzen als auch beim Essen.

 

 

Lijiang & Tiger Leaping Gorge

Von , 16. Oktober 2011 15:45

LijiangIm Dunkeln konnte uns Lijiang bereits begeistern, bei Tageslicht dann sogar noch mehr. Die wunderschöne Altstadt mit den alten Häusern, Innenhöfen, wirren Kopfsteinpflaster-Gässchen, Flüsschen, Brügglis, unzähligen Souvenier- und Musikshops und Teehäusern hat es uns angetan. Auch wenn es ziemlich touristisch zu und her ging, Lijiang hat uns wahnsinnig gefallen. 

Am nördlichen Stadtrand besichtigten wir den Black Dragon Pool Park, welcher aus der Qing Dynasty um 1737 stammt. Im Park befindet sich eine der berühmtesten Photokulissen von Lijiang, die Marmor-Brücke über dem See mit den Jade Dragon Snow Mountains im Hintergrund (leider waren diese auf unseren Photos durch den Nebel verdeckt). Dort trafen wir Thomas und Simone aus Schweden und entschieden uns spontan mit ihnen bereits am nächsten Tag zum „Tiger Leaping Gorge-Trek“ aufzubrechen. Als Warm-Up stiegen wir noch die Treppen des Elephant Hills empor, knippsten Fotos mit einer Gruppe lustiger Chinesen und genossen die Aussicht auf Lijiang.

Früh trafen wir uns also mit Simone und Thomas um gemeinsam nach Qiaotou, dem Startpunkt des berühmten Tiger Leaping Gorges–Trek, zu fahren. Der Namen entstammt einer Legende, nach welcher ein Tiger an einer bestimmten Stelle vor einem Jäger über einen Felsen auf die andere Seite des Flusses geflüchtet ist. Nach gut zwei Stunden Marsch machten wir eine kurze Pause, bevor wir die berühmt berüchtigten 28 Bends (oder mehr) unter unsere Füsse nahmen. An der Spitze wurden wir von einer Naxi-Frau an ihrem Verpflegungsstand herzlich begrüsst und mit einer überwältigenden Aussicht für den anstrengenden und steilen (!) Aufstieg belohnt. Nach weiteren zwei Stunden kamen wir schliesslich im Half-Way-Guesthouse – dort wo ziemlich alle Wanderer übernachteten – an und genossen eine warme Dusche und ein kühles Bier.

Am nächsten Morgen gab es zuerst auf der Terasse bei Sonnenaufgang ein feines Frühstück. Tiger Leaping GorgeAuf dem Weg genossen wir dann die schöne Aussicht auf die Berge, das Tal, den Fluss, kamen an schönen Wasserfällen vorbei und machten so einige Fotopausen. Bei Tina’s Guesthouse angekommen, wagten wir noch den letzten Teil der Wanderung: den Abstieg zur Tigersprungschlucht. Dieser führte dann gut 50 Minuten echt steil in die Schlucht hinab und verlangte unseren Knien einiges ab. Überwältigt vom Getose der Wassermassen verweilten wir ein paar Minuten auf dem Stein und sahen zufrieden dem Spektakel zu. Den ganzen Weg stiegen wir dann wieder hinauf und wir getrauten uns diesmal auch die Abkürzung über die SkyLadder zu nehmen, welche dann doch etwas Adrenalin in unsere Blutgefässe pumpte.

Wir haben die beiden Tage in der Natur, die unzählig schönen Eindrücke, das Panorama der Berge und der Schlucht, kurz die Tage abseits von der Touristenmasse und von den lauten chinesischen Reisegruppen sehr genossen und verbrachten noch zwei weitere wunderschöne Tage in Lijiang, diesmal unter dem Motto „Relax“. Wir bummelten jeweils im Zeitlupentempo durch die Stadt und gönnten uns am letzten Abend noch eine Yunnan-Spezialität, einen Yak-Hot Pot.

Dali

Von , 11. Oktober 2011 12:23

Die zwei Tage in Dali nahmen wir gemütlich, schlenderten durch die herzige Altstadt und schlürften hier und dort einen Kaffee oder Mojito in einem der vielen Cafes. Wir probierten einige neue Dinge an den Food-Ständen, besuchten den lokalen Markt und Sili genoss noch eine schmerzhafte Fussmassage. 

Kunming & Stoneforest Shiling

Von , 11. Oktober 2011 09:27

Kunming, die „Stadt des ewigen Frühlings“ begrüsste uns mit kaltem und nassem Wetter. Trotzdem besichtigten wir den Green Lake Park und die Pagoden. Beide Sehenswürdigkeiten waren eher unspektakulär und konnten uns nicht richtig begeistern. Dafür lohnte sich der Ausflug zum Stoneforest Shiling am nächsten Tag um so mehr, auch wenn die Hinfahrt nicht ganz optimal verlief.

Zusammen mit Valentina, Chris und Pat, welche wir in unserem Hostel „The Hump“ kennen lernten, heuerten wir einen Fahrer an, der uns zum 80km entfernten UNESCO-Weltkulturerbe bringen sollte. Das Wetter war regnerisch, die Strassen in eher schlechtem Zustand und die Chinesen fuhren völlig irr. Unser Fahrer bemerkte dann auch zu spät, dass der Vordermann bremste und startete ein Ausweichmanöver. Dieses war eigentlich auch erfolgreich, da wir nur kurz die Mittelleitplanke streiften und mit einem platten Reifen mitten auf der Autobahn stehen blieben. Die nachfolgenden Fahrer konzentrierten sich aber eher auf uns fünf Langnasen hinter der Leitplanke als auf den Verkehr. Das Resultat waren diverse Crashs und Massencarambolagen mit insgesamt weiteren 20 Autos. Stoneforest ShilingNach einer guten Stunde war unser Minibus dann aber wieder startklar und wir kamen doch noch unbeschadet im Stoneforest an. Dort wagten wir uns dann auch auf abenteuerliche Pfade abseits vom Touristenstrom, spazierten zwischen den bis zu 30 Meter hohen Karstfelsen durch und genossen das faszinierende Naturspektakel.  

Am Abend ging es dann mit dem Sleeperbus weiter Richtung Dali.

Macau – Little Las Vegas und Flucht vor Nesat

Von , 8. Oktober 2011 18:01

Von Hong Kong ging es weiter nach Macau, der zweiten Sonderverwaltungszone von China, welche erst 1999 von Portugal an China zurückgegeben wurde und als „klein Las Vegas“ bekannt ist. Der portugiesische Einfluss ist hier noch klar erkennbar. Es herrscht ein südeuropäisches Flair, es ist alles auf portugiesisch angeschrieben und irgendwie ist alles so „heimelig und bekannt“. Wir besichtigten den Largo de Senado, spazierten durch die Gassen, sahen uns die Ruinen der St. Paul Kirche an, wobei von dieser nur gerade noch die Fassade zu sehen ist, und stiegen die Treppen zum Monte Fort hinauf.
Macau - City of DreamsNatürlich wollten wir unser Glück in einem der zahlreichen Casinos herausfordern. Wir landeten schliesslich im „The Venetian“, welches, wie der Name schon verrät, eine Venedig-Kopie war. Wir liessen die Gondelfahrt auf dem Kanal aus und setzten uns direkt an die Spielautomaten, wo wir auch erfolgreich waren (das Casino sponsorte uns so zu sagen die Übernachtungen). 

Am nächsten Morgen kam dann das böse Erwachen. Über Nacht hüpfte die Taifun-Warnstufe auch in Macau auf die 8. Der ganze öffentliche Verkehr war also lahmgelegt, somit auch unsere direkte Fähre an den Flughafen von Shenzhen. Wir fanden eine Privatperson, welche uns nach Zuhai (Grenze zwischen Macau und China) brachte und „nur“ das 5-fache des üblichen Preises verlangte (alle Taxi-Fahrer verlangten bei dieser Gelegenheit das 10-fache). Zu Fuss ging es über die Grenze und danach per Bus weiter nach Shenzhen. Dort wartete die nächste Überraschung. Unser Flug wurde erst gar nicht angezeigt, da sich der Flieger noch am Abflug-Flughafen befand.  Wir wurden aber mit einem Lunchpaket vertröstet und mit einem 45-minütigen Ausflug in ein Hotel, in Begleitung von etwa 50 chinesischen Mitreisenden, bestens unterhalten, bevor dann doch noch ein Flieger startklar war und uns sicher nach Kunming brachte.

Hong Kong

Von , 4. Oktober 2011 18:07

Um kurz vor Mitternacht kamen wir in Hongkong an und fuhren mit dem Bus, welcher zu unserer Freude mit Wi-Fi ausgerüstet war, in die Stadt. Vorbereitet wie wir sind, wussten wir auch unsere Station. Nicht darauf vorbereitet waren wir aber auf die Anzeige im Bus, welche immer zwei Stationen hinterher hinkte. So landeten wir bereits das zweite Mal auf unserer Reise im Busdepot anstatt im Hostel. Im Hostel erhielten wir ein kleines Upgrade, da auf Grund unserer späten Ankunft  die Reservation gecancelt und das Zimmer bereits weitergegeben wurde. Wir erhielten dafür ein Appartement im Kowloon-District, welches ansonst das 4-fache gekostet hätte. Mit dem Taxi ging es also nochmals den halben Weg zurück zu unserem kleinen aber feinen Appartement.  

View from Victoria PeakNach der eher sightseeing-faulen Woche in Sanya waren wir nun voller Tatendrang. Wir fuhren mit dem Central Midlevel-Escalator, der 800m langen Rolltreppe, welche quer durch das Soho-Viertel den Berg rauf führt, bis zur Conduit Road und mit dem Bus wieder zurück. Danach setzten wir uns in das Peak-Tram zum Victoria Peak. Das Tram fährt im gefühlten 45 Grad-Winkel den Berg hinauf, wo man eine herrliche Aussicht auf Hong Kong hat. Auch dieses Mal war die Sicht ein bisschen durch den Dunst getrübt, was uns aber nicht davon abhielt, die Atmosphäre bei einem köstlichen Kaffee zu geniessen.

Am Samstag kämpften wir uns durch die Menschenmasse des Ladies Markets. Am Abend waren wir bei Nick zum Znacht eingeladen und wurden ins Hong Konger Nachtleben eingeführt. Am nächsten Tag mussten wir uns von den Strapazen vom Vorabend erholen und setzten so einen Ruhetag ein. Am Abend trafen wir uns nochmals mit Nick und seinen Freunden und liessen den Abend schliesslich in der Crowns Plaza Bar im 27. Stock mit entsprechend faszinierender Aussicht ausklingen. An solche Tage könnten wir uns problemlos gewöhnen.

Big Buddha Tian TanAm letzten Tag waren wir dann nochmals aktiv, fuhren mit der Metro zur Lantau-Island und stiegen dort in die Gondel-Bahn, die uns auf den Ngong Ping und zum um weltgrössten sitzenden Bronze-Outdoor-Buddha Tian Tan brachte.

Hong Kong hat uns beiden wahnsinnig gut gefallen. Die Stadt kommt uns weniger „krankhaft“ gestresst vor als beispielsweise Beijing oder Shanghai. Es geht zudem gesitteter zu und her, Spucken und Rotz die Nase hochziehen trifft man äusserst selten an und die öffentlichen Toiletten sind wieder mit Türen voneinander getrennt.  Hong Kong besitzt eine sehr spezielle lebendige Atmosphäre. Wir würden gerne nochmals ein paar Tage in dieser Stadt verweilen.

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