25.11.11 – 27.11.11
Nach 4-stündiger Busfahrt kamen wir im Surf-, Tauch- und Kitemekka Nha Trang an. Wir wollten zwei, drei Tage Strand geniessen, leider spielte das Wetter auch hier nicht wirklich mit. Stattdessen schlenderten wir durch die Touristenstrasse mit den Souvenirshops und Restaurants, mieteten uns einen Roller, mit dem wir durch die Gegend düsten und dabei auch mal so richtig verregnet wurden oder genossen ein Bierchen im Louisiana Brewhouse.
Nha Trang selber ist nicht gerade ein Juwel und hat sich als russische Hochburg entpuppt. Vieles ist auf Russisch angeschrieben, meist wird man auf Russisch angesprochen und die Preise sind ziemlich im oberen Bereich. Die Händler auf dem Markt verlangten mehr als wir in der Schweiz für die Ware bezahlen würden (!) und kehrten einem erbost den Rücken zu, wenn man auf einen angemessenen Preis runterhandeln wollte. Wir haben uns dann auch ziemlich schnell entschieden weiterzureisen und stiegen am Sonntag Abend in den Nachtbus nach Hoi An.
21.11.11 – 24.11.11
Nach einer 7-stündigen Busfahrt durch eine wunderschöne Landschaft, vorbei an saftig grünen Felder und etlichen Kaffeeplantagen kamen wir in den vietnamesischen Highlands auf 1500 Meter ü.M. in Da Lat an und genossen erst einmal die kühle und frische Luft. Bereits an der Busstation warteten die ersten Easy Riders, die uns eine ihrer Touren schmackhaft machen wollten. Wir mieteten uns für die 3 Tage ein Motorbike, düsten auf eigene Faust durch die Gegend und besuchten auf unseren Touren so Einiges. Unter anderem das Crazy House. Das architektonische Meisterwerk ist eine Mischung zwischen Lebkuchenhäuschen und Alice im Wunderland-Gebilde und erinnerte uns ein bisschen an Gaudis Werke in Barcelona.
Man kann auch in einigen der Themenzimmer übernachten, auswählen kann man zwischen einem Termiten-, Känguru-, Bären-, Tiger- oder Bienenzimmer.
Wir fuhren noch zu den zwei Wasserfällen Elephant Falls und Datanla Falls. Bei letzteren konnten wir uns sogar den anstregenden Ab- und Aufstieg sparen, indem wir mit der Rodelbahn runterdüsten und uns wieder raufziehen liessen 🙂
Wir haben die Tage in den „Bergen“ sehr genossen. Nun zieht es uns aber wieder ans Meer, nach Nha Trang.
13.11.11 – 18.11.11
Am ersten Abend kletterten wir auf den Tempelberg Phnom Bakheng und schauten uns den Sonnenuntergang an. Am nächsten Morgen klingelte der Wecker bereits um halb 5 und ein paar Minuten später wartete auch schon unser TukTuk auf uns. Nach dem gestrigen Sonnenuntergang stand der Sonnenaufgang vor der berühmten Kulisse von Angkor Wat auf dem Programm. Wir folgten der Menschenmenge zum Platz vor dem Teich, in dem sich die Silhouette von Angkor Wat spiegelt, und genossen noch etwas verschlafen die Sonnenstrahlen und die gemütliche Stimmung. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, die Tempel zu besuchen. Angefangen mit Angkor Wat mit seinen bis zu 65 Meter hohen Türmen. Weiter ging es mit der grössten Anlage Angkor Thom, der ehemaligen Hauptstadt. Darin befand sich der Haupttempel Bayon mit den 54 Türmen, welche auf allen 4 Seiten ein lächelndes Gesicht zeigen. Der dritte bekannte Tempel war Ta Prohm. Bekannt deswegen, weil er als Kulisse für den Film Tomb Raider diente. Wir beide haben den Film nicht gesehen und fanden den Tempel auch eher deswegen beeindruckend, da er seit der Entdeckung sich selber überlassen wurde und er so von riesigen Bäumen überwuchert und teilweise eingestürzt war oder zumindest mit Balken gestützt werden musste.
Die restliche Zeit nahmen wir es wieder einmal mehr eher gemütlich und erholten uns am hosteleigenen Rooftop-Pool, gingen am Nightmarket auf Schnäppchenjagd, liessen uns von kleinen hungrigen Fischchen die Hornhaut von den Füssen knabbern oder streunten durch die Pub Street.
09.11.11 – 12.11.11
Da wir uns ziemlich nahe an der Grenze zu Cambodia befanden, haben wir uns spontan entschieden, für ein paar Tage über die Grenze zu hüpfen und uns als erstes die Hauptstadt Phnom Phen anzusehen.
Mit der Fähre ging es zurück aufs Vietnamesische Festland nach Ha Tien, wo wir in einem Cafe mit integriertem Reisebüro abgesetzt wurden und auf unseren Bus warteten. Eine alte weisse Rochel mit tropfender Klimaanlage fuhr uns dann auch zur Grenze, wo wir die Formalitäten erledigten, dem Gesundheitsminister noch 1 USD für sein OK hinblätterten und so dann problemlos einreisen durften. Wir mussten dann in Minivans umsteigen und fuhren in gut 3 Stunden nach Phnom Phen. Natürlich wurde auf halbem Weg noch ein Stöppler aufgeladen, es hatte ja schliesslich noch einen Platz frei und welcher Fahrer will sich so einfach verdientes Trinkgeld entgehen lassen. In Phnom Phen wurden wir von einem TukTuk abgeholt und zum Okay Guesthouse gebracht.
Säbi verliess das Hostel dann auch nicht mehr bis zur Weiterreise nach Siem Reap. Sie bevorzugte es mit 39.8 Grad Fieber das Bett zu hüten, während Sili und Roger die Strassen von Phnom Phen unsicher machten.
05.11.11 – 08.11.11
Mit Bus, Speedboat und Minibus-Taxi ging es an die Westküste von Phu Quoc an den Long Beach. Auch der zweite Anlauf, ein paar Tage Sonne zu tanken, war nicht ganz so erfolgreich wie erhofft. Die Tage waren eher bewölkt, windig oder regnerisch, trotzdem haben wir es zwei drei Mal geschafft ins Meer zu springen, nur mit dem Braun werden klappt es halt noch nicht so ganz. Die restliche Zeit sind wir entspannt rumgelegen, mit den Mofas auf Insel-Erkundungs-Tour gegangen oder haben am Night-Market frischen Seafood genossen. Unweit von unserem Beachresort Nhat Lan entdeckten die Jungs auch noch eine Bar mit Pokertisch, da war die Welt sowieso in bester Ordnung.
02.11.11 – 04.11.11
Von Saigon ging es weiter Richtung Süden ins Mekong Delta, wo wir das tägliche Leben am, auf und im Fluss kennen lernten. Wir fuhren mit dem Bus nach Can Tho, der grössten Stadt im Mekong Delta, wo wir für eine Nacht einen Zwischenstopp einlegten und sich Roger einen regionale Spezialität zum Znacht gönnte: Snake.
Am nächsten Mittag wurden wir vom Neffen von Mr. Hung und zwei Freunden mit dem Motorrad abgeholt und zu Hung’s Homestay gebracht. Unsere grossen Rucksäcke wurden für den Transport zwischen den Beinen des Fahrers deponiert und wir setzten uns wagemutig hinten drauf. Während der Fahrt wird dann auch gern mal mit einer Hand gesteuert, mit der anderen eine SMS geschrieben und der Rucksack mit Kinn und Knie festgehalten.
Wir bezogen dann unsere einfachen Hüttchen mit Kaltwasserdusche und eigener Veranda und am Nachmittag ging es bereits auf die erste Entdeckungstour. Der Mekong ist die zentrale Lebensader und dient gleichzeitig als Bad, Waschmaschine, Geschirrspüler, Transportweg, Mülldeponie oder Swimmingpool, wobei das braune Wasser alles andere als zum Baden einlädt. Da wird man sich einmal mehr dem eigenen Luxus bewusst und natürlich ein Stück weit dankbar. Wir besuchten noch eine Reismatten-Weberei sowie einen Reiswein (Happy Water)-Hersteller und tuckerten in der Abenddämmerung wieder zurück zu den Hüttchen. Zum Znacht mussten wir uns dann die Frühlingsrollen selber rollen und zur Belohnung gab es für jeden Tisch ein Säckli Happy Water.
Um halb 6 mussten wir bereits wieder aus den Federn, da wir einen Floating Market besuchten. Auf dem schwimmenden Markt treffen sich Käufer und Verkäufer und wickeln ihre Geschäfte von Boot zu Boot ab. Dabei erkennt man bereits von weitem, welches Boot man ansteuern muss, da am Fahnenmast das entsprechende Verkaufsgut baumelt. Als erstes dockte ein schwimmendes Cafe an uns an, wo wir uns auch gleich einen dieser feinen vietnamesischen Kaffees gönnten und so entspannt dem Treiben des Marktes zuschauen konnten. Mr. Hung führte uns dann noch während zwei Stunden durch die Nebenarme des Mekongs abseits des Touristenstroms und wir besuchten noch eine Reis- sowie eine Reispapier- und Reisnudel-Fabrik, was beides sehr interessant war. Auch hier muss man manchmal beide Augen zudrücken und beim Verzehr der nächsten Frühlingsrolle nicht an die hygienischen Umständen der Herstellung zurückdenken.
Wir sind froh, dass wir nicht eine der geführten Touri-Touren gebucht, sondern ein bisschen Zeit investiert und mit Hung’s Homestay eine individuellere und persönlichere Art das Mekong Delta zu erleben gefunden haben. Mit vielen neu gewonnenen Eindrücken geht es nun Richtung Phu Quoc, die Ferieninsel Vietnams.
26.10.11 – 01.11.11
Unsere erste Station in Vietnam hiess Ho Chi Minh City, von den Einheimischen immer noch Saigon genannt, wo wir für 6 Tage das Saigon Backpacker Hostel im Backpacker-Viertel Pham Ngu Lao zu unserem gemütlichen Zuhause machten. Unweit vom Hostel haben wir schnell unsere Lieblingsbäckerei entdeckt, wo wir jeden Morgen unser Schoggi-Gipfeli und Kafi genossen oder auf dem Vorbeiweg ein feines Baguette kauften. Ein Wohlgefühl nach 2 Monaten China herzhaft in ein knuspriges Baguette zu beissen.
Wir lernten auch schon bald, weshalb Ho Chi Minh City auch als Motorbike-City bekannt ist. Angeblich soll es hier 2 Millionen Mofas haben. Wir haben es tatsächlich geschafft kein einziges Mal an- oder umgefahren zu werden. Hinter der für uns chaotischen Verkehrsführung gibt es eben doch ein System. Als Fussgänger muss man einfach langsam und konstant die Strasse überqueren, die Mofa-Fahrer suchen sich dann so ihren Weg selber. Unter den Mofafahrern gilt aber auch hier: wer hupt gewinnt!
Wir klapperten dann auch die üblichen Sightseeing-Stationen ab und besuchten den berühmten Ben Thanh Market, die Notre Dame Cathedral, das Hauptpostgebäude und die Oper. Um mehr über Vietnams Geschichte zu erfahren, durften natürlich der Reunification Palace, wo 1975 nordvietnamesische Panzer die Umzäunung durchbrachen und das Ende des Vietnamkrieges erklärt wurde, das War Remnant Museum, wo eindrückliche Film- und Foto-Dokumentationen über den Vietnamkrieg (aus Vietnamesischer Sicht) ausgestellt waren und die Cu Chi Tunnels nicht fehlen.
Die Cu Chi Tunnels lagen etwas ausserhalb von Ho Chi Minh City und wir buchten bei einer der unzähligen Reisagenturen eine ½-Tages-Tour für umgerechnet 6 Franken. Das über 250km lange Tunnelsystem diente den Vietnamesen während den Kriegsjahren als Unterschlupf und Versteck und war unter anderem mit Küchen, Schlafstellen, Aufenthaltsräumen, kleinen Spitälern und Schulräumen ausgestattet. Die Eingänge waren entweder erst gar nicht sichtbar oder dann mit brutalen Fallen gesichert. Die Grösse der Gänge war so eng bemessen, dass sich nur die schmalen Vietnamesen darin bewegen konnten, die „dicken“ Amis wären stecken geblieben. Für Touristen wurde ein Teil der Tunnelanlage geöffnet und die Tunnels selber in Höhe und Breite vergrössert, dass man selber durchkriechen kann. Kaum vorstellbar, dass die Vietnamesen wochenlang hier gelebt haben.
Am letzten Abend ist dann noch Roger zu uns gestossen und wird uns für die kommenden 3 Wochen begleiten.