23.12.11 – 27.12.11
Pakse ist ein verschlafenes Städtchen am Ufer des Mekongs. Viel gab es nicht zu sehen oder zu tun. Wir verbrachten Heiligabend auf unserer gemütlichen Veranda im Sabaidy2Guesthouse und freuten uns, die Stimmen unserer Familien wieder einmal zu hören. Zur Feier des Tages gönnten wir uns dann noch eine Flasche vom „besten“ laotischen Wein, welchen wir aber nach einem Schluck ungetrunken ausleeren mussten.
Wir verliessen Pakse Richtung Si Phan Don, die 4000 Mekong-Inseln, und entschieden uns für die ruhigere Insel Don Khone, um dem angeblichen „Ballermann“ auf Don Det zu entfliehen. Es gibt auf beiden Inseln keine asphaltierten Strassen, erst seit Kurzem 24 Stunden Strom und ganz viele Hühner und Schweine. Per Velo erkundeten wir Don Khones Sehenswürdigkeiten – eine verrostete Lok aus der Kolonialzeit und den Somphamit Wasserfall – und pedalten dann über die alte Eisenbahnbrücke nach Don Det, ums uns das dortige Treiben genauer anzuschauen. Don Det war genauso relaxed wie Don Khone, hatte aber dafür eindeutig die besseren und chilligeren Lounges. Nach einer Nacht auf Don Khone entschieden wir uns also umzuziehen, hüpften in ein Boot, dass uns direkt vor Siamphone’s Guesthouse brachte und machten es uns dort in einem Bungalow gemütlich, welches gleich neben unserer Lieblings-Lounge, der Pai in Lao Bar, lag. Dort verbrachten wir ein paar faule Tage mit guter Musik, lustiger Begleitung und gutem Essen bevor wir wieder nach Pakse zurückreisten
20.12.11 – 22.12.11
Per Boot und „VIP“-Bus (was daran VIP war, wissen wir bis heute nicht, bei uns würde dieser Bus wohl nicht mehr auf die Strasse gelassen), ging es über die Grenze nach Chiang Mai, Thailand. Dort verbrachten wir zwei Tage, um danach auf billigem und schnellem Weg Richtung südliches Laos zu reisen.
Wir haben uns ein Velo geschnappt und ein paar Tempel angeschaut oder sind im Innenhof des Julie Guesthouses in der gemütlichen Lounge inkl. Weihnachtsbaum verweilt. Am Freitag fuhren wir dann in aller Herrgottsfrühe mit dem Spiderman-TukTuk an den Flughafen und flogen nach Ubon Ratchathani, wo wir gleich Anschluss hatten und mit dem Bus zurück nach Laos fuhren. Am Zoll mussten wir noch kurz 100 Baht bezahlen, damit wir unsere Pässe wieder zurückerhielten, ansonst verlief auch hier der Grenzübergang problemlos.
Nach nur so kurzer Zeit können wir uns natürlich noch kein Urteil bilden, aber da man bereits in Chiang Mai massenhaft bleiche, dickbäuchige Europäer neben jungen Thai-Mädels antrifft, waren wir doch froh wieder zurück in Laos zu sein und uns das nicht weiter anschauen zu müssen.
17.12.11 – 19.12.11
Im Bokeo Natur Reservoir ca. 2 Stunde von Huay Xai entfernt, wartete ein weiteres Abenteuer auf uns: The Gibbon Experience. Die Gibbon Experience ist ein Naturschutzprojekt zur Erhaltung des laotischen Urwaldes und der darin lebenden Gibbon-Affen, verbunden mit Abenteuertourismus, d.h. Trekken, auf den quer durch den Urwald gespannten Stahlseilen hin- und herzippen und im Baumhaus übernachten.
Nach einem kurzen Einführungsfilm im Office fuhren wir zu einer abgelegenen Hütte, welche nur mit Allradjeep und auf Trampelpfaden erreichbar war. Dort erhielten wir unser „Gstälti“, wurden in kleinere Gruppen aufgeteilt und erhielten die letzten Instruktionen. Wir taten uns mit Shirley (84!) und ihrer Tochter Shaundelle zusammen und wurden von unseren beiden lokalen Guides Lu und Vay durch das Dickicht gejagt, bis wir vor der ersten Zipline standen. Karabiner und Rolle sicher einhängen und los ging’s. So sausten wir in über 150 Metern durch die Luft und genossen das Gefühl des Schwebens und den atemberaubenden Ausblick über den laotischen Urwald. Die nächsten Tage verbrachten wir abwechselnd mit Zippen – die längste Zipline war 400 Meter lang –, Trekken – zwischen den Ziplines musste man zwischen 20 und 40 Minuten durch den Dschungel wandern – und Natur geniessen.
Geschlafen wurde jeweils 20 Meter über Boden in einem Baumhaus, das nur über Zipline zu erreichen war. Unseres hatte die beste Aussicht, so genossen wir am Morgen bei einer Tasse Kaffee den Sonnenaufgang und beobachteten, wie sich die Nebeldecke über den Baumwipfeln langsam auflöste.
Das Essen wurde von den Guides über die Zipline ins Baumhaus geliefert und war jedes Mal köstlich. Nach Einbruch der Dunkelheit ergaben sich bei einem Glas Lao-Wein lustige und spannende Gespräche mit unseren Baumhausgenossinnen, bevor wir uns unter dem dicken Moskitonetz in unser Bett verkrochen. Gibbons haben wir leider keine gesehen, wir sind jedoch der Meinung, am zweiten Morgen welche singen gehört zu haben. Ein absolut phantastisches Erlebnis, das uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Wir wünschen allen ganz schöne Weihnachten.
15.12.11 – 16.12.11
Da die Strassen zwischen Luang Prabang und Huay Xai in katastrophalem Zustand sein müssen, wird die Reise per Slowboat mit Übernachtung in Pak Beng empfohlen. Da wir beide das Bööteln eine gemütliche Art des Reisens finden, buchten wir die Tickets und tuckerten zwei Tage lang auf ausrangierten Autositzen durch den Mekongdschungel, vorbei an Fischern, badenden Mönchen und versteckten Dörfern flussaufwärts nach Huay Xai.
10.12.11 – 14.12.11
Laos ist im Vergleich zu Vietnam viel ruhiger und gemütlicher. Bei der Einreise hält man mal erst ein Schwätzchen mit dem Zöllner über gute und schlechte Guesthouses, es herrscht kaum Verkehr auf den Strassen, man hört selten eine Hupe, ab 23 Uhr ist alles wie ausgestorben und man muss sich schon fast auf leisen Sohlen ins Guesthouse reinschleichen. Wir haben uns schnell an das gemächliche Tempo angepasst und genossen die Tage im charmanten Luang Prabang sehr. Was uns besonders freute: Die von uns heiss geliebte Joma Bakery aus Ha Noi gab es auch hier und so begann unser Tag jeweils mit einem feinen Kafi an der Sonne.
Die Altstadt von Luang Prabang liegt zwischen dem Mekong und dem Nam Khan auf einer Halbinsel und gehört – wie so vieles – zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir checkten für die nächsten Tage im Wat That Guesthouse ein und gewöhnten uns schon in der ersten Nacht an die klackende Wasserpumpe, das schreiende Nachbarskind und den krächzenden Gockel, der sich jeweils in der Tageszeit irrte. Wir erkundeten das Städtchen per Fahrrad, erklommen 328 Treppenstufen um vom Berg Phu Si die Aussicht über Luang Prabang zu geniessen, genossen nach einem faulen Tag ein Lao Fondue in der Dyen Sabai Lounge, einer versteckten Oase am anderen Ufer des Nam Khan, füllten an der Foodstreet unsere Teller (und Bäuche) mit Leckereien für umgerechnet 1 Franken und beendeten den Tag jeweils mit einem Spaziergang durch den Nightmarket.
Am vierten Tag mieteten wir uns ein Mofa, mit dem wir zu den wunderschönen Kuang Si Wasserfällen fuhren. Der Ausflug zu den Pak Ou Caves am folgenden Tag war – abgesehen von der Mofafahrt (inkl. 2 platten Reifen) durch die schöne Landschaft und die unterhaltsame Bootsüberfahrt zum Höhleneingang – dann eher enttäuschend.
Am letzten Tag trafen wir zufälligerweise noch Simone und Katharina, die wir vor 3 Monaten im Zug nach Ulaan Baatar kennen gelernt haben, und verabredeten uns zum Znacht und Gutenachtbier, bevor wir am nächsten Tag per Slowboat über Pak Beng nach Huay Xai aufbrachen.
02.12.11 – 09.12.11
In Ha Noi angekommen hiess uns zuerst einmal ein eisiger Wind Willkommen und wir merkten, dass wir definitiv im vietnamesischen Winter angekommen sind. Den ersten Tag nutzten wir, um das Indische Visum und eine Tour zur Halong Bay zu organisieren. Am nächsten Tag sassen wir auch schon im Bus nach Halong City, wo wir auf der Junke Asia Cruise II unsere Koje – direkt neben der Bar und mit eigenem Balkon – bezogen.
Wir verbrachten ein paar wunderschöne Tage mit einem buntgemischten und sehr lustigem Grüppchen bei herrlichem Wetter und besuchten unter anderem die Tropfsteinhöhlen der Dau Go Caves, paddelten mit dem Kayak zwischen Karstfelsen und schwimmenden Dörfer hindurch, pedalten auf mehr oder weniger funktionstüchtigen Velos auf der Insel Cat Ba oder sprangen vom Bootdach ins kühle Nass. Die zweite Nacht verbrachten wir am Privatstrand auf Monkey Island – einem kleinen Stück Paradies. In FlipFlops kletterten wir zur zweiten Bucht und besuchten dort die putzigen Inselbewohner. Ausser einem aggressiven rotköpfigen Pelztierchen waren auch alle ganz friedlich und zahm, tollten sich auf der Hängematte oder kamen neugierig auf uns zu um etwas Essbares zu erhaschen. Zurück im Resort genossen wir das Buffet-Dinner und verbrachten den Abend noch mit einer Runde Töggele, Billard oder PingPong.
Am Buffet haben wir (und etwa 10 Andere) leider etwas Schlechtes erwischt. Wir beschlossen, uns lieber im Paradies zu erholen und verlängerten unseren Aufenthalt spontan um einen Tag, während alle anderen mehr oder weniger fit zurück nach Ha Noi reisten. Wir erhielten sogar noch ein Upgrade und zügelten in ein Bungalow mit Meersicht, TV und Computer (Philipp & Martha: Das war wirklich gemütlich :)).
Zurück in Ha Noi verbrachten wir die Tage, bis unser Indien-Visum abholbereit war, hauptsächlich in der Joma Bakery bei feinem Kaffee, Kuchen und in Gesellschaft von Igal und Anlsey, die mit uns auf Monkey Island waren. Am Freitagabend nahmen wir dann Abschied von Vietnam und freuten uns auf ein neues Land: Laos.
28.11.11 – 01.12.11
Nach einer erstaunlich angenehmen 12-Stündigen Fahrt im Sleeper-Bus kamen wir in Hoi An an. Hoi An ist ein kleines Fischerstädtchen, dessen Altstadt durch chinesische, japanische, vietnamesische und europäische Architektur geprägt ist und im Vietnamkrieg als einzige unzerstört blieb. Seit 1999 gehört sie zudem zum UNESCO Weltkulturerbe. Die malerischen Gässchen, die gelben Häuser, die Uferpromenade und die vielen Cafes, Bars, Galerien und Ateliers verleihen der Altstadt einen besonderen Charme und laden zum Verweilen ein.
Hoi An ist auch als Tailor-City bekannt, weil man zwischen über 500 Tailors auswählen und sich vom Abendkleid über einen Anzug zum Mantel alles massschneidern lassen kann. Wir konnten dieser Versuchung natürlich nicht widerstehen und liessen uns ebenfalls zwei drei Sachen (oder waren’s mehr? 🙂 ) anfertigen. Die Wartezeit – für Säbis Mantel brauchten sie gerade mal 5 Stunden und er sass perfekt! – verbrachten wir an einem herzigen Strand am Cua Dai Beach, beim Altstadtbummel, auf dem Central Market oder in einem der vielen kleinen Cafes.
Da das Wetter wieder schlechter wurde, dafür im Norden die Sonne schien, buchten wir telefonisch einen Flug nach Hanoi. Wir wären zwar wegen eines Fehlers der Telefontante fast wieder in Ho Chi Minh City gelandet, konnten aber nach hartnäckigem Verhandeln den Flug eine Stunde vor Abflug doch noch kostenlos umbuchen.