03.11.12 – 27.11.12
Nach einem Nickerchen am Flughafen und einem gediegenen Geburi-Frühstück für Sili im Hides Cafe konnten wir unser Zimmer im Sharehouse beziehen. Die Backpackers sind alle schweineteuer und anstatt mit zehn anderen für 25 Dollar pro Nase in einem fensterlosen Zimmer zu schlafen, zogen wir es vor in eine Art WG zu ziehen. Wir waren mehrheitlich von pupertierenden Engländer umgeben, aber zum Glück waren da noch Saskia und Erik, mit denen wir sehr gerne ein paar lustige Abende bei Wein und Bier verbrachten. Sonst hielten wir uns mit Pool-Grill-Party, Zopf-Back-Orgien, Kakerlaken-Fangis oder einem Schwumm in der Lagoon, ein künstlich angelegter Salzwasserpool am Meer, bei Laune und genossen es, mal wieder aus einem Schrank und nicht aus dem Rucksack zu leben :). Natürlich liessen wir uns auch das Great Barrier Reef nicht entgehen und tauchten in die Unterwasserwelt des weltweit grössten Korallenriffs ein. Leider ist ein Grossteil des Riffs durch die Erhöhung der Wassertemperaturen abgestorben und dadurch nicht mehr so farbenfroh, wie es einst war. Wir waren trotzdem nicht enttäuscht, wir sahen schliesslich tausende kleine herzige Nemos und den grössten (schlafenden) Hai, den wir bis anhin gesehen haben.
Und da war dann noch die Total Solar Eclipse vom 14. November. Wir hatten das Glück, dass wir uns dank Bonnie und Tim, einem amerikanischen Paar, das wir in Indonesien kennen gelernt haben, einem freakigen Eclipse-Anhänger-Grüppchen rund um den Tätschmeister Kryss anschliessen durften und bei einem kleinen Vortrag am Vorabend noch so einiges Interessantes über dieses Ereignis erfahren durften. Am Tag selber fuhren wir Morgens um halb vier an einen kleinen Privatstrand und warteten gespannt. Und es hat sich gelohnt. Die Atmosphäre, nicht nur in den kurzen zwei Minuten der totalen Finsternis, sondern auch Vorher und Nachher, war einzigartig und wir kamen teilweise nicht mehr aus dem Staunen raus. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis.
Unser eigentliches Ziel in Cairns war, ein Büssli zu finden, das für die nächsten Monate unser Zuhause werden sollte. Wir schauten uns viele Büssli an – gute, schlechte, teure, billige, pinke, grüne – das Rennen machte schliesslich ein weisses VW-Büssli mit Pop-Up-Dach, Kühlschrank, Chäschtli, Bett und viel Gerümpel. „Bubble“ machte leider schon am zweiten Tag schlapp, der Verkäufer hatte bereits das Weite gesucht und wir verbrachten eine gute Woche mit rumdökterle und rumschrauben, um das Problem zu finden. Als Sili McGyver-mässig aus einem Wasserkanister und ein bisschen Gartenschlauch einen neuen Benzintank gebastelt hatte, lief er wieder, als wäre nie was gewesen. Also bestellten wir einen neuen Tank, der eine ganze Woche brauchte, bis er von Sydney nach Cairns geliefert wurde, nochmals zwei Tage benötigte, um in Cairns den Weg in die richtige Garage zu finden und dann noch irgendwie montiert werden musste. Geduld und starke Nerven (und ein paar zusätzliche Dollar) waren gefragt, zum Glück gabs ein Happy End :). Aber uns wurde ja eigentlich schon von Anfang an versichert: No worries, mate!