02.12.11 – 09.12.11
In Ha Noi angekommen hiess uns zuerst einmal ein eisiger Wind Willkommen und wir merkten, dass wir definitiv im vietnamesischen Winter angekommen sind. Den ersten Tag nutzten wir, um das Indische Visum und eine Tour zur Halong Bay zu organisieren. Am nächsten Tag sassen wir auch schon im Bus nach Halong City, wo wir auf der Junke Asia Cruise II unsere Koje – direkt neben der Bar und mit eigenem Balkon – bezogen.
Wir verbrachten ein paar wunderschöne Tage mit einem buntgemischten und sehr lustigem Grüppchen bei herrlichem Wetter und besuchten unter anderem die Tropfsteinhöhlen der Dau Go Caves, paddelten mit dem Kayak zwischen Karstfelsen und schwimmenden Dörfer hindurch, pedalten auf mehr oder weniger funktionstüchtigen Velos auf der Insel Cat Ba oder sprangen vom Bootdach ins kühle Nass. Die zweite Nacht verbrachten wir am Privatstrand auf Monkey Island – einem kleinen Stück Paradies. In FlipFlops kletterten wir zur zweiten Bucht und besuchten dort die putzigen Inselbewohner. Ausser einem aggressiven rotköpfigen Pelztierchen waren auch alle ganz friedlich und zahm, tollten sich auf der Hängematte oder kamen neugierig auf uns zu um etwas Essbares zu erhaschen. Zurück im Resort genossen wir das Buffet-Dinner und verbrachten den Abend noch mit einer Runde Töggele, Billard oder PingPong.
Am Buffet haben wir (und etwa 10 Andere) leider etwas Schlechtes erwischt. Wir beschlossen, uns lieber im Paradies zu erholen und verlängerten unseren Aufenthalt spontan um einen Tag, während alle anderen mehr oder weniger fit zurück nach Ha Noi reisten. Wir erhielten sogar noch ein Upgrade und zügelten in ein Bungalow mit Meersicht, TV und Computer (Philipp & Martha: Das war wirklich gemütlich :)).
Zurück in Ha Noi verbrachten wir die Tage, bis unser Indien-Visum abholbereit war, hauptsächlich in der Joma Bakery bei feinem Kaffee, Kuchen und in Gesellschaft von Igal und Anlsey, die mit uns auf Monkey Island waren. Am Freitagabend nahmen wir dann Abschied von Vietnam und freuten uns auf ein neues Land: Laos.
Nach einer erstaunlich angenehmen 12-Stündigen Fahrt im Sleeper-Bus kamen wir in Hoi An an. Hoi An ist ein kleines Fischerstädtchen, dessen Altstadt durch chinesische, japanische, vietnamesische und europäische Architektur geprägt ist und im Vietnamkrieg als einzige unzerstört blieb. Seit 1999 gehört sie zudem zum UNESCO Weltkulturerbe. Die malerischen Gässchen, die gelben Häuser, die Uferpromenade und die vielen Cafes, Bars, Galerien und Ateliers verleihen der Altstadt einen besonderen Charme und laden zum Verweilen ein.
Hoi An ist auch als Tailor-City bekannt, weil man zwischen über 500 Tailors auswählen und sich vom Abendkleid über einen Anzug zum Mantel alles massschneidern lassen kann. Wir konnten dieser Versuchung natürlich nicht widerstehen und liessen uns ebenfalls zwei drei Sachen (oder waren’s mehr? 🙂 ) anfertigen. Die Wartezeit – für Säbis Mantel brauchten sie gerade mal 5 Stunden und er sass perfekt! – verbrachten wir an einem herzigen Strand am Cua Dai Beach, beim Altstadtbummel, auf dem Central Market oder in einem der vielen kleinen Cafes.

Wir fuhren noch zu den zwei Wasserfällen Elephant Falls und Datanla Falls. Bei letzteren konnten wir uns sogar den anstregenden Ab- und Aufstieg sparen, indem wir mit der Rodelbahn runterdüsten und uns wieder raufziehen liessen 🙂
Mit Bus, Speedboat und Minibus-Taxi ging es an die Westküste von Phu Quoc an den Long Beach. Auch der zweite Anlauf, ein paar Tage Sonne zu tanken, war nicht ganz so erfolgreich wie erhofft. Die Tage waren eher bewölkt, windig oder regnerisch, trotzdem haben wir es zwei drei Mal geschafft ins Meer zu springen, nur mit dem Braun werden klappt es halt noch nicht so ganz. Die restliche Zeit sind wir entspannt rumgelegen, mit den Mofas auf Insel-Erkundungs-Tour gegangen oder haben am Night-Market frischen Seafood genossen. Unweit von unserem Beachresort Nhat Lan entdeckten die Jungs auch noch eine Bar mit Pokertisch, da war die Welt sowieso in bester Ordnung.
Wir bezogen dann unsere einfachen Hüttchen mit Kaltwasserdusche und eigener Veranda und am Nachmittag ging es bereits auf die erste Entdeckungstour. Der Mekong ist die zentrale Lebensader und dient gleichzeitig als Bad, Waschmaschine, Geschirrspüler, Transportweg, Mülldeponie oder Swimmingpool, wobei das braune Wasser alles andere als zum Baden einlädt. Da wird man sich einmal mehr dem eigenen Luxus bewusst und natürlich ein Stück weit dankbar. Wir besuchten noch eine Reismatten-Weberei sowie einen Reiswein (Happy Water)-Hersteller und tuckerten in der Abenddämmerung wieder zurück zu den Hüttchen. Zum Znacht mussten wir uns dann die Frühlingsrollen selber rollen und zur Belohnung gab es für jeden Tisch ein Säckli Happy Water.
Um halb 6 mussten wir bereits wieder aus den Federn, da wir einen Floating Market besuchten. Auf dem schwimmenden Markt treffen sich Käufer und Verkäufer und wickeln ihre Geschäfte von Boot zu Boot ab. Dabei erkennt man bereits von weitem, welches Boot man ansteuern muss, da am Fahnenmast das entsprechende Verkaufsgut baumelt. Als erstes dockte ein schwimmendes Cafe an uns an, wo wir uns auch gleich einen dieser feinen vietnamesischen Kaffees gönnten und so entspannt dem Treiben des Marktes zuschauen konnten.
Mr. Hung führte uns dann noch während zwei Stunden durch die Nebenarme des Mekongs abseits des Touristenstroms und wir besuchten noch eine Reis- sowie eine Reispapier- und Reisnudel-Fabrik, was beides sehr interessant war. Auch hier muss man manchmal beide Augen zudrücken und beim Verzehr der nächsten Frühlingsrolle nicht an die hygienischen Umständen der Herstellung zurückdenken.
Unsere erste Station in Vietnam hiess Ho Chi Minh City, von den Einheimischen immer noch Saigon genannt, wo wir für 6 Tage das
Wir lernten auch schon bald, weshalb Ho Chi Minh City auch als Motorbike-City bekannt ist. Angeblich soll es hier 2 Millionen Mofas haben. Wir haben es tatsächlich geschafft kein einziges Mal an- oder umgefahren zu werden. Hinter der für uns chaotischen Verkehrsführung gibt es eben doch ein System. Als Fussgänger muss man einfach langsam und konstant die Strasse überqueren, die Mofa-Fahrer suchen sich dann so ihren Weg selber. Unter den Mofafahrern gilt aber auch hier: wer hupt gewinnt!
Die Cu Chi Tunnels lagen etwas ausserhalb von Ho Chi Minh City und wir buchten bei einer der unzähligen Reisagenturen eine ½-Tages-Tour für umgerechnet 6 Franken. Das über 250km lange Tunnelsystem diente den Vietnamesen während den Kriegsjahren als Unterschlupf und Versteck und war unter anderem mit Küchen, Schlafstellen, Aufenthaltsräumen, kleinen Spitälern und Schulräumen ausgestattet. Die Eingänge waren entweder erst gar nicht sichtbar oder dann mit brutalen Fallen gesichert. Die Grösse der Gänge war so eng bemessen, dass sich nur die schmalen Vietnamesen darin bewegen konnten, die „dicken“ Amis wären stecken geblieben. Für Touristen wurde ein Teil der Tunnelanlage geöffnet und die Tunnels selber in Höhe und Breite vergrössert, dass man selber durchkriechen kann. Kaum vorstellbar, dass die Vietnamesen wochenlang hier gelebt haben.