03.11.13 – 06.11.13
Nach der längsten Busfahrt unserer Reise kamen wir im beschaulichen El Calafate an. Die kleine Stadt ist der Ausgangspunkt für Ausflüge in den Parque Nacional Los Glaciares, wo sich auch der berühmte Gletscher Perito Moreno befindet.
Wegen dem Gletscher haben wir uns schliesslich auch so lange in den Bus gesetzt, da war ein Besuch natürlich ein Muss. So fuhren wir in den 80km entfernten Nationalpark und sahen uns den Gletscher zuerst vom Boot aus an. Wir fuhren zur südlichen Gletscherwand und betrachteten die Eismasse. Gefesselt hat uns aber dann doch eher der Blick von den vielen Aussichtspunkten direkt vor dem Gletscher. Der Perito Moreno ist rund 60km lang, 60 Meter hoch un 6km breit.
Die Zunge wächst täglich um eins bis zwei Meter, was sich mit dem ständigen lauten Krachen und Knacken bemerkbar macht. Durch die Bewegung fallen dann auch immer wieder grössere oder kleinere Gletscherstücke mit lauten Getose ab. Wir konnten fast nicht genug kriegen schauten immer gespannt auf die blaue Masse vor uns um auch ja nichts zu verpassen. Aber meist ist man eh zu spät, denn wenn man was hört, ist es sowieso schon lange unten :). Trotzdem hatten wir ab und zu den richtigen Riecher, schauten an die richtige Stelle und konnten so miterleben, wie der Gletscher so vor sich hin arbeitet. Das Wasser vor der Gletscherwand fing dann plötzlich auch noch an zu Blubbern und Sprudeln und die umliegenden Eisschollen wurden auf die Seite gedrückt. Schwupps tauchte wie ein U-Boot ein riesiger bläulich schimmernder Eisbrocken auf. Einmal mehr erlebten wir einen herrlichen Tag mit imposanten Naturschauspielen.
Eigentlich wollten wir noch Richtung Torres del Paine reisen. Da aber für die nächsten paar Tage Schnee und Sturm angesagt war, liessen wir das sausen und kauften uns ein Flugticket nach Buenos Aires – auf die 40 Stündige Busfahrt haben wir diesmal verzichtet, da der 4-Stündige Flug nur gerade 5 Franken teurer war pro Person, da mussten wir nicht zweimal überlegen. Die Lenas sind uns in der Zwischenzeit auch wieder nachgereist, was wir natürlich mit einem Gläsli Wein feiern mussten und am letzten Abend gings dann noch kurz in die Stadt, wo wir nochmals Mad und Flurin auf einen Schlummi trafen.

Über das berühmte (?) Hostel Llao Llao ging es weiter an einen Strand und zum Schluss noch zur Colonia Suiza, einer ehemaligen Schweizer Auswanderer-Kolonie. Die Schweizer Wappen an einem der Holzhäuser war dann aber auch das einzige Schweizerische am Ganzen, das Dorf glich eher einem grossen, künstlich hergerichteten Artesania-Markt. Zum Znacht kochten wir den Lenas ein echtes Ghackets mit Hörnli und Öpfelmues, in ihrem Dialekt ungefähr: Kaktus mit Körnli und Apfelmües. Hauptsache es hat allen gemundet :).
Besonders erfreut waren wir auch, als Mad, Säbis ehemaliger Arbeitskollege, plötzlich in Bariloche auftauchte. Das wurde dann auch zünftig mit viel Fleisch und Wein im 
Dennoch tat sich ab und zu ein Guckloch in den Wolken auf, so dass wir einen Blick auf die Umgebung erhaschen konnten. Der Abstieg erfolgte dann auf unseren Füdlis. Wir setzten uns in einer der zahlreichen Schlittelspuren auf unseren Plastikteller und rutschten so gemütlich den Berg wieder runter. Mit dem Eisbickel hätte man bremsen können, was aber bei diesem Sulzschnee nicht nötig war. Nass bis auf die Unterhosen, aber glücklich kamen wir unten an und gönnten uns zur Belohnung im sonnigen Gärtli des Hostels ein Gläsli Wein.
Sonst war eher Erholung angesagt. Bei einem Spaziergang durchs Dorf schauten wir uns die vielen teuren Boutiquen, Schweizer Lädelis und Bäckerein an. Das Gesamtbild hat uns irgendwie an Arosa oder die Lenzerheide erinnert :). Am schwarzen Strand tankten wir etwas Sonne und einen Nachmittag lang genossen wir die heissen Bäder in den Termas Los Pozones.
Leider war das Wetter nicht so berauschend, so dass wir auf keinen der Hügel gestiegen sind und uns nie einen Überblick über Santiago schaffen konnten. Dafür trafen wir Igal, einen Chilenen, den wir in Vietnam kennen gelernt haben. Er zeigte uns ein paar unbekannte Flecke in dieser Stadt und führte uns ins Chilenische Nachtleben ein. Eine Bar hat uns ganz besonders gefallen,
Ansonst sind wir einfach ein bisschen durch die Stadt spaziert, haben uns verschiedene Märkte angesehen und die Gebäude bestaunt. Wir statteten auch dem
Pünktlich warteten wir am Busbahnhof in Mendoza auf unseren blauen Bus von
Der erste Teil der Route führte über dieselbe Strasse, der wir bereits auf unserem Seniorenreisli in Mendoza gefolgt sind. Das Wetter zeigte sich jedoch wesentlich freundlicher, so hatten wir nochmals schöne Einblicke in die faszinierenden Landschaftsformen der Anden. Die Stempeljagd und der Gepäck-Scan-Marathon dauerten nur eine gute Stunde, so dass wir pünktlich an der chilenischen Küste in Valparaiso ankamen.
In
Valparaiso erstreckt sich über viele Cerros, die mit so genannten Ascensores – Standseilbahnen – mit dem unteren Teil der Stadt verbunden sind. Von den ursprünglichen 16 Bähnli funktionieren heute noch fünf, wovon aber drei gerade wegen Renovationsarbeiten geschlossen waren 🙂 – wie wir später noch erfahren haben, wurden dann die zwei anderen etwa drei Tage nachher wegen Streiks ebenfalls geschlossen :). So bestaunten wir die farbigen Wägeli halt nur von aussen und erklommen die Hügel jeweils über die steilen Treppen, genossen eine wundervolle Aussicht auf den Hafen und die Stadt und spazierten danach gemütlich wieder zurück.
Hier hat es uns sehr gut gefallen, wir haben aber in ganz Südamerika noch nie so viele Hundekacke auf den Gehwegen rumliegen sehen, so dass man echt aufpassen musste, wo man beim nächsten Schritt den Fuss hinsetzte – was uns unglücklicherweise nicht immer gelang :). Begleitet wurde das ganze von einem fürchterlinken Urin-Gestank, da sich die lieben Bewohner hier an jeder beliebigen Strassenecke erleichtern. Na da scheint uns Chile noch nicht so fortschrittlich…
Mendoza
Der Ausflug war ganz nett, das Highlight war aber ganz klar das Velotürli am Tag danach. Bei
Dort erhielten wir zur Begrüssung ein Glässchen Chardonnay und gingen damit auf die Führung durch das Weingut und die Fabrik. Auch hier erhielten wir wieder detaillierte Erklärungen zu den unterschiedlichen Prozessen, zu der Abfüll, Kork- und Ettikettierungsmaschine, Erläuterungen zu den Unterschieden zwischen Drehverschluss, Plastik- und Kork-Zapfen und zum Schluss eine Degustation von drei Weinen.
Die zweite Bodega,
Die vierstündige Busfahrt nach Cafayate führte uns durch die wunderschöne Landschaft der Quebrada de Cafayate mit feuerroten Bergen, bizarren Felsformationen und tiefen Canyons. An unserem Ziel angekommen konnte uns Carlos von seinem Hostel überzeugen und besser hätten wir es nicht treffen können, vor allem Haustier Sascha hat es uns angetan :).
Wir starteten mit einem Besuch im sehr interessanten 
Nach nur drei Tagen in Chile hüpften wir bereits über die nächste Grenze, diesmal ging es über den Jama-Pass nach Salta, in Argentinien.
Nach den anstrengenden Tagen in der Kälte Boliviens gönnten wir uns ein paar faule Tage im warmen Chile.
Mit der Tour durch die Salzwüste Uyuni hatten wir eine der schönsten und eindrücklichsten Touren unserer Reise und einen wunderschönen Abschied von Bolivien.
Am ersten Tag besuchten wir den Zugfriedhof und das kleine Dörfli Colchani am Rande des Salzsees, bevor es weiter ging ins weisse Nichts… in die weltgrösste Salzpfanne
Auf einem kleinen Rundgang, bei dem wir schier von der Insel geblasen wurden, erkundeten wir die Kakteeninsel und erspähten sogar einen kleinen Inselbewohner. Bevor es Dunkel wurde, setzten wir uns irgendwo im Nirgendwo in die Salwüste und genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang. Die erste Nacht verbrachten wir in einem Salzhotel in Chuvica. Betten, Stühle, Tische, Wände… alles aus Salz und ganz herzig hergerichtet. Bevor es aber ins Salzbett ging, ging es im Dunkeln nochmals in die Salar raus, wo wir einen der schönsten Sternenhimmel bestaunten, an den wir uns erinnern können.
Am zweiten Tag erhielten wir ein üppiges Frühstück, bevor wir uns für viele Stunden in den Jeep setzten. Wir sahen unter anderem den
Der letzte Tag startete früh, da wir eigentlich zum Sonnenaufgang bei den Geysiren sein wollten. Nach mehfrachem Rumgeknüttel, Anschieben, Ziehen, Steckenbleiben und einer Art von Überbrücken sprang unser Auto auch an diesem Morgen an, leider mit ziemlicher Verspätung, so dass die Sonne bereits den Himmel erhellte. Wir waren ziemlich im Schnelldurchlauf unterwegs, da wir an der Grenze den Bus nach Chile erwischen wollten, haben aber alles gesehen, was auf der „Liste“ stand.
Wir rasten also zu den Geysiren Sol de Manana, die auch ohne Sonnenaufgang ziemlich faszinierend waren, und weiter zu den Termas de Polques, wo sich nur gerade Elouise und Silvio getrauten, die zehn Schichten Kleidung abzulegen und ins heisse Wasser zu hüpfen. Durch die Wüste Salvador Dalis ging es zur
Unser Fazit über Bolivien: Bolivien bietet abwechslungsreiche, wunderschöne und atemraubende Natur – von der Andenlandschaft über die Pampas bis zur Salzwüste kann man hier Einzigartiges sehen und erleben. Bolivien könnte aber ein bisschen netter sein. Wir hatten uns irgendwie etwas mehr Herzlichkeit erhofft, sind aber oft auf Unfreundlichkeit und Abweisung gestossen. Natürlich gab es Ausnahmen: die Leute in Rurrenabaque, Augustin, der liebe Papa in Uyuni, die unglaublich hilfsbereiten Hostelbesitzer in Potosi oder die alten zahnlosen Frauelis, die uns am Markt mit Freude Säfte zusammenmixten. All jene werden wir in guter Erinnerung behalten. Bolivien hat uns nicht verzaubert, wir denken aber sehr gerne an die wunderschönen Erlebnisse und Erfahrungen in diesem Land zurück.